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Erinnerungspädagogik

Das Gegenteil von Gleichgültigkeit ist Erinnerung – so hat es der Auschwitz-Überlebende und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel formuliert. Dieser Satz ist Ansporn für den Fachbereich Erinnerungspädagogik.

Koordinator: Florian Wienzeck
Mitglieder: Heidrun Klebahn-Bier, Lothar Schnepp

Wir laden Schüler*innen aller Ausbildungsberufe und aller Bildungsgänge herzlich zu unseren Seminaren mit den qualifizierten Pädagog*innen des Fachbereichs zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein.

Es geht nicht darum, langweilige Analysen oder endlose Quellen zu recherchieren, sondern Erinnerungsorte und Denkmäler dieser Stadt zu erkunden – ihre Geschichten zu hören und zu sehen, sich den Geschichten von Zeitzeug*innen zu stellen – ob persönlich oder digital – und den eigenen Standpunkt angesichts zunehmender Angriffe auf die Demokratie auszuloten.

Dazu bieten wir verschiedene Module aus unserem Programm:

• Gedenkstättenfahrten in Deutschland und Europa
• Projektwochen und Projekttage
• Memory walk – auf den Spuren des Todesmarsch
• Projekte gegen Rassismus und Antisemitismus. Denn für uns gilt: Menschen sind nicht gleich – aber ihre Rechte!

Veranstaltungen

Gedenkstättenseminare

Mahnmale sind Orte beschädigter Menschenwürde

So formuliert es Alaida Assmann. Als offene Lernräume schärfen Gedenkstätten den Blick für das Inhumane und die Brüchigkeit der Zivilisation. In unseren Seminaren werden Schicksale und individuelle Handlungsmöglichkeiten in historischen Situationen reflektiert und mit einem Wertedialog verknüpft. Den Transfair in die Gegenwart stoßen dabei die jugendlichen Teilnehmer*innen durch ihre eigenen lebensbiographischen Erfahrungen ganz von selbst an. Dies gilt vor allem auch für Gruppen junger Erwachsener mit Migrationshintergrund. Angestrebt wird eine geschichtlich gut informierte Urteilskraft als Fundament des eigenständigen Umgangs mit den Hausausforderungen der Gegenwart in Politik und eigenem Leben.

 

Gedenkstättenfahrt in das ehemalige Ghetto Theresienstadt

Ein Bericht

Im Rahmen eines Projekts zur Erinnerungskultur in Kooperation zwischen Haus Kreisau Berlin und dem OSZ Lotis haben Schüler*innen, Lehrer*innen und Mitarbeitende des Fachbereichs Erinnerungspädagogik ihre Eindrücke zum Besuch des ehemaligen Ghettos Theresienstadt digital festgehalten.

Die Schüler*innen haben außerdem kurze Präsentationen zu verschiedenen Aspekten des Alltags im Ghetto entwickelt und ein digitales Tagebuch geführt.

All das finden Sie unter folgendem Link: padlet.com

Sachsenhausen – Spurensuche in der Zentrale des Terrors
1-tägiger Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen

Gedenkstättenbesuche stellen eine zeitgemäße Form der Geschichtsvermittlung dar, wenn sie mit einem intensiven Wertedialog verknüpft werden. Die Gestaltung der Gedenkstätte in Sachsenhausen regt dazu an, sich mit demokratischen Grundwerten und der eigenen Haltung dazu auseinanderzusetzen. Wir kommen in ihre Einrichtung, um die Exkursion mit den Teilnehmenden vorzubereiten und führen Sie in Sachsenhausen durch die Gedenkstätte. Damit unsere Führungen für jede und jeden einzelnen in der notwendigen Ruhe und Konzentration stattfinden kann, setzen wir ein elektronisches Guide-Speaker-System ein.

Berlin gilt unter Historikern als Hauptstadt der Gedenkorte an die Verfolgten des Nationalsozialismus. Die Mahnmahle bergen eine Vielfalt symbolischen Kapitals, das sinnlich erfahren und deutend erschlossen werden kann. Deshalb lebt das Seminar von abwechslungsreichen Exkursionen durch die Stadt. Es setzt die Gedenkstätten miteinander in Beziehung und hinterfragt die Verbindungen zum Kontext der lebendigen Stadt Berlin. So wird nach dem Sinn und der Wirksamkeit von Erinnerung und Gedenken für uns und unsere Gegenwart gefragt.

Ein Seminar nicht für Expert*innen, sondern für Schüler*innen, Student*innen, Auszubildende – und alle, die interessiert sind.

Das Seminar ist als Bildungsurlaub anerkannt

Kosten ca. 75 – 100€

Theresienstadt, Auschwitz, Treblinka, Majdanek und andere mehrtägige Exkursionen     

Arbeitslager – Vernichtungslager – Durchgangslager. So verschieden die Lager, so unterschiedlich die Gruppen der Verfolgten.

Wir haben genügend Zeit, uns vorsichtig der Geschichte des jeweiligen Ortes zu nähern und auch die Stimmen der Verfolgten wahrzunehmen. Eine Fahrt zu einer europäischen Gedenkstätte schließt immer auch die Gelegenheit ein, das jeweilige Gastland und die Schönheit nahe gelegener Städte zu erkunden.

Kosten ca. 50 – 150€

5-tägige Exkursion

Viele Häftlinge der Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück wurden kurz vor Kriegsende auf einen Todesmarsch getrieben, der viele Menschen das Leben kostete. Die Strecke der Todesmärsche führte auch durch Brandenburg. Im Wald bei Below lagerten die Gefangenen mehrere Tage. Sie wurden bewacht, aber fast nicht versorgt. An den Bäumen sehen wir noch heute Spuren, die die Häftlinge hinterlassen haben, damit sie gefunden werden – vielleicht von uns. Sie ritzten Namen und Bilder in die Rinde oder versuchten daraus etwas zu essen herzustellen.

Wir beginnen unsere Exkursion in der Jugendbildungsstätte Sachsenhausen und werden uns in einem ersten Schritt der Geschichte dieses Lagers nähern. Es folgen eine 20 km und eine 15 km lange Wanderung, bevor wir die Gedenkstätte im Belower Wald erreichen, um dort mehr zu entdecken, zu forschen und zu lernen.

Kosten ca. 70 – 100€

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Geschichte der beiden Deutschland

Du hast den Farbfilm vergessen, mein Michael

Alltagskultur der DDR – Ausflug in ein untergegangenes Land?!

1-3 tägiges Exkursionsseminar mit Besuch der DDR-Museen in Berlin und/oder Eisenhüttenstadt

Unser Seminar zur Alltagskultur der DDR versucht einen Ausflug in dieses vergangene Land zu ermöglichen und damit einen Eindruck davon zu vermitteln, wie alltägliches Leben dort ausgesehen hat. Die DDR-Museen am Dom Carree und in Eisenhüttenstadt bieten dafür nicht nur Design- und Architekturikonen, sondern auch die Begegnung mit bewegenden Lebensgeschichten.
Beide Museen werden mit Hilfe eines City-Bounds erschlossen. Eine Stadtführung durch die DDR-Planstadt Eisenhüttenstadt zeigt, wie sich die Lebensvorstellungen der vergangenen Epoche in der Architektur spiegeln. Die Aufarbeitung von Alltagskultur folgt aber auch Lebensläufen, die ihren Weg quer zu den ideologischen Frontverläufen des kalten Krieges gesucht haben. Utopien waren damit manchmal, Sehnsüchte fast immer verbunden. Wenn es gut geht, werden wir nach diesem Seminar genauer hören, sehen und fragen, wenn wir fremden Kulturen begegnen – und sei es im eigenen Land.
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Menschen sind nicht gleich – ihre Rechte schon!
Menschenrechte und Demokratie

3-5tägiges Seminar mit Zukunftswerkstatt in Haus Kreisau

Menschenrechte sind Schutzrechte. Warum sollen Menschen geschützt werden? Was haben Sprüche, wie Du Jude! oder Hör auf rumzuzigeunern! oder Alle Muslime sind Messerboys oder Kopftuchmädchen mit der Verletzung von Menschenrechten zu tun?
Menschenrechte sind gegenwärtig eine der umstrittensten politischen Kategorien. Das hat Folgen für die Betroffenen. In diesem Seminar wollen wir nicht nur über andere Menschen reden, sondern vor allen mit ihnen. Und dabei besuchen wir auch historische Orte der Verletzung von Menschenrechten. Unsere Träume und Visionen von einer humanity world bündeln wir in einer Zukunftswerkstatt.
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