Es war etwas ganz Besonderes, was in diesem Jahr für alle 5. Klassen an der Wetzlar-Schule in Berlin-Neukölln stattfinden sollte. Der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften (Gewi) erarbeitete mit den Kolleginnen des Evangelischen Religionsunterrichts eine Projektwoche aus. Das Thema „Weltreligionen“ soll in beiden Fächern unterrichtet werden, so liegt es nahe, sich zusammenzutun und etwas Besonderes entstehen zu lassen.
Zwei Tage wurde in verschiedenen Räumen an Stationen gearbeitet. Es ging darum, sich einen Überblick zu verschaffen: Glauben die Christen an einen Gott? Was heißt koscher? Warum sind in Indien Kühe heilig? Wen ruft der Muezzin? Was ist das Nirwana? So lauteten einige Fragen. Die Schüler*innen konnten auf eine richtige Weltreise gehen! Koffer wurden mit Souvenirs bepackt, wichtige Informationen dort festgehalten.
Herr Dr. Nottmeier, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Berlin- Neukölln kam zum Expertengespräch, bei dem die Kinder fragen durften, was sie schon immer mal wissen wollten: „Wie heißt Jesus eigentlich mit Nachnamen?“ oder „Wie macht man eigentlich einen Gottessdienst?“ waren zum Beispiel zwei der Fragen.
Mittwoch und Donnerstag ging es dann in die Dorfkirche, auf den Friedhof, in die älteste Moschee Deutschlands, ins Jüdische Museum, ins Museum für Islamische Kunst und zu einem Gepräch mit Menschen, die am „House of One“ mitarbeiten, das bald mitten in Berlin entstehen wird.
Am Freitag schlossen wir die Projektwoche mit einem „Kulinarischen Weltbuffet“ ab. Zahlreiche Köstlichkeiten kamen zusammen, vieles selbstgemacht: Börek und Eierkuchen, gefüllte Weinblätter und Couscous-Salat, Brezeln und Fladenbrot, Böhmische Oblaten und gefüllte Käsestangen, um nur einen kleinen Teil zu nennen.
Für die Kinder war die Woche ein Erlebnis! Gemeinsam mit den Parallelklassen zu lernen, gemeinsam Mittag zu essen, zu spielen – das gibt es nicht so oft. Neue Freundschaften sind entstanden, viele Fragen beantwortet, weitere Fragen hinzugekommen. Wir machen uns weiter auf den Weg: Die Wetzlar-Schule – ein Ort des Friedens und der Verständigung untereinander und miteinander!
Ruth Eigmüller, Religionslehrerin an der Wetzalr-Schule