Die Evangelische Kirchengemeinde Hönow

an Berlins nordöstlichen Stadtrand lädt mit seiner seit 1987 denkmalgeschützten Dorfkirche, dem Friedhof und dem Gemeindehaus (der ehemaligen Hönower Schule) zur Ideenjagd ein. Die Feldsteinkirche ist das älteste Gebäude der Gemeinde Hönow. Sie wurde noch vor 1250 errichtet und wird damit zur Geschichte zum Anfassen.

Die Dorfkirche wurde durch die Bewohner des Ortes erhalten und gepflegt. Wohl beinah jeder älterer Hönower hat während seiner Schulzeit die Glocken geläutet oder den Blasebalg für die Orgel getreten. Was läge näher, als auch heutigen Schulkindern diese schöne, alte Dorfkirche näher zu bringen? Gerne führen Pfarrer Grützmann und Gemeindepädagoge Johannes Steude alle jungen und jugendlichen Kirchenbesucher um und durch die alten Gemäuer.

Die Architektur

Durch ihren Bau mit Feldsteinen und die kompakte, massige Bauart wirkt die Dorfkirche wehrhaft wie eine Burg.

Eine Besonderheit ist der „Schachbrettstein“ in der Südwestecke des Turmes – es ist wahrscheinlich das Zeichen der damaligen Erbauer, vermutlich einer friesischen Bauhütte

Durch die Untersuchung der bei der Turmsanierung gefundenen Gerüsthölzer und der im Chor eingemauerten Fensterrahmen konnte die Bauzeit auf das Jahr 1254 festgesetzt werden. Der Dachstuhl über dem Chor ist hingegen aus dem Jahre 1320. Fraglich ist, ob der Dachstuhl im 14. Jahrhundert erst hinzugefügt oder nur erneuert wurde.

Die Lage

In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche wurden bei archäologischen Ausgrabungen auch Reste einer slawischen Burg gefunden. Eine früher in der Nähe befindliche Anhöhe, der Blocksberg, wurde in den Jahren 1862 bis 1880 abgetragen. Vielleicht handelte es sich um eine Kultstätte aus wendischer Zeit, die Wall und Graben und in der Mitte diese kugelige Erhöhung aufwies. Die Vermutung, dass die Zisterziensermönche (aus Kloster Zinna) die Kirche an einer früheren Kultstätte errichtet haben, liegt nahe.

(Auszug aus der Geschichte der Dorfkirche – zu finden auf der Gemeindewebsite)

Umgeben ist die Kirche vom Kirchhof, auf dem jahrhundertelang die Bauern, Kosseten, Büdner und Anlieger ihre letzte Ruhe fanden. Früher stand auf dem Nachbargrundstück (hinter dem heutigen Neubau) das Hönower Schloss. Beide Bauwerke und ihre Umgebung gaben dem Dorf sein einmaliges Gepräge. Viele Postkarten aus alter Zeit geben diesen herrlichen Anblick wieder.

Die Musik

Die Kirchengemeinde Hönow hat nicht nur seit kurzem neben dem „großen Chor“ auch einen stetig wachsenden Kinderchor. Sie hat auch eine Orgel mit Geschichte.

Um die völlig zerstörte Orgel nach dem Krieg 1952 endlich wieder zu ersetzen, war es nötig, eine große Summe an Spenden und Unterstützung zusammenzubekommen. So kam es in diesen schwierigen Zeiten zu einigen Kuriositäten. Zum Beispiel hatte die Gemeinde Hönow Kiefernholz vorrätig und bat die Orgelbauer-Firma Sauer, dieses zu verrechnen. Es wurden auch Anteil-Scheine, also Aktien für den Bau der Orgel in Umlauf gebracht, wobei die Hönower Bürger den größten Anteil einbrachten. 1953 wurde die Sauer-Orgel feierlich eingeweiht, blieb aber bis zu ihrem Umbau 2003 unvollendet. Die Hönower Gemeinde hat so 50 Jahre dafür gekämpft, eine klangvolle, spielbare Orgel zu haben.

Übrigens, wusstet Ihr, …

  • dass die kleinste Metallpfeife (Zinn) der Hönower Orgel nur 1cm lang ist (ohne Pfeifenfuß)?
  • dass die größte Pfeife der Hönower Orgel 2,70m lang ist?
  • dass die neuen Holzpfeifen des Pedals (Violon) unserer Sauer-Wolter-Orgel aus drei Sorten Holz besteht?
  • dass die Metallpfeifen aus einer Legierung aus Zinn, Blei und vielen Geheimnissen bestehen?
  • dass es den alten Brauch gibt, dass dem Orgelbau-Meister bei der Einweihung seiner Orgel der Rauminhalt der größten Orgelpfeife der gebauten Orgel in Wein zu „bezahlen“ ist?
    Das wären bei der Hönower Orgel 60 Liter edler Wein.

Kontakt

Zu all diesen Bereichen gibt es auch ausführliche Informationen auf der Website der Gemeinde.

Eure Ansprechpersonen in der Gemeinde sind Pfarrer Frank Grützmann und Gemeindepädagoge Johannes Steude.

Ihr erreicht beide zwecks Terminabsprache unter:

      Johannes Steude: jg@dorfkirche-hoenow.de und am Telefon unter: (0176) 56 39 68 29

      Pfarrer Grützmann: pfarrer@dorfkirche-hoenow.de und am Telefon unter: (030) 77 90 81 45.

Die Adressen der Gemeinde noch einmal ausgeschrieben:

Dorfkirche Hönow
Ev. Kirchengemeinde Hönow
Dorfstraße 32, 15366 Hoppegarten Ortsteil Hönow

Gemeindebüro in der alten Kita
Dorfstraße 42, 15366 Hoppegarten Ortsteil Hönow

Telefon: (03342) 30 72 00
Fax: (03342) 30 72 02
E-Mail: buero@dorfkirche-hoenow.de

Öffnungszeiten des Gemeindehauses: Dienstags 16.00 bis 18.00 Uhr