Im letzten Jahr haben einige RU-Lehrkräfte in der Vorweihnachtszeit mit ihren Schüler*innen Weihnachtskarten für Demenzkranke Menschen gestaltet. Die Aktion hat Frau Katrin Abroscheitvon dem „Geistlichen Zentrum für Menschen mit Demenz und deren Angehörige“ in Berlin Schöneberg angeregt und sich sehr über die rege Beteiligung gefreut. Das Geistliche Zentrum ist ein Kooperationsprojekt des Ev. Kirchenkreises Tempelhof-Schöneberg und Johannestift Diakonie.

„Die Reaktion war überwältigend: Sieben Schulen haben sich kurzfristig an der Aktion beteiligt und es sind über 300 Karten zusammen gekommen. Jede einzelne Karte ist ein kleines Kunstwerk und die Worte und Wünsche der Kinder für die alten Menschen sind sehr berührend.
„Fühlen Sie sich umarmt“ schreibt ein Mädchen oder „Du bist wundervoll – vergiss das nicht!“ ein anderes. Viele liebe Worte und gute (Weihnachts-) Wünsche, die der Seele guttun. Die Worte so einfach, dass die Botschaft klar ist. Wir danken ganz besonders allen Kindern, dass sie sich darauf eingelassen haben, sich in die Situation alter Menschen im Heim zu versetzen und sich Gedanken darüber zu machen, was sie sich wünschen könnten, was ihnen Freude bereiten würde. Und wir danken ihnen, dass sie sich so viel Mühe mit den Karten gegeben haben. Wir möchten auch ihren Lehrerinnen und Lehrern herzlich für die Unterstützung danken und dass sie so kurzfristig mitgemacht haben.

Kurz vor Weihnachten haben wir vom GZD die Karten an Pflegekräfte in Heimen und Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz übergeben. Diese haben sie zum Weihnachtsfest verteilt und die Freude war groß. Die Karten erinnern die alten Menschen an gute Zeiten, z.B. wie sie selbst als Kind Karten geschrieben haben. Vielleicht auch daran, wie sie später mit ihren eigenen Kindern oder Enkelkindern gebastelt haben. Sie freuen sich, dass das Leben weitergeht und dass es auch heute noch Kinder gibt, die an alte Menschen denken und ihnen Freude schenken. Das gibt Hoffnung. Für einige von den alten Menschen war die Karte der einzige Weihnachtsgruß, den sie bekommen haben. Viele der Karten haben einen besonderen Platz bekommen. Gut sichtbar, z.B. auf dem Nachttisch, stehen sie und werden immer wieder angesehen und gelesen. Einige Karten konnten wir auch persönlich übergeben und konnten sehen, dass die Botschaft ankommt. „Das ist so schön“ sagte eine alte Dame, die sonst kaum noch spricht, während sie sehr lange auf ihre Karte sah. Ein goldener Stern glitzerte dort und „Ich wünsche Dir ein frohes Weihnachtsfest“ stand darunter. Dann stellte sie die Karte vor sich auf den Tisch und dort steht sie jetzt immer noch. Jedes Mal, wenn die alte Dame zum Essen an ihren Platz geholt wird, freut sie sich wieder über ihre schöne Karte.“

Einen Einblick in die wunderbar gestalteten Karten finden Sie hier:

Bruno – H. – Bürgel-Grundschule (Lichtenrade); Grundschule im Taunusviertel (Lichtenrade); Friedenauer Gemeinschaftsschule; Nahariya – Grundschule (Lichtenrade); Paul-Klee-Grundschule in Tempelhof; Rudolf-Hidebrand-Grundschule in Mariendorf)