Jesus, I fucked up!

Über Fehler spricht man nicht?
Wir haben gelernt uns stark zu präsentieren und vor allem von unseren Erfolgen zu sprechen.
Wir beschönigen Lebensläufe und vermeiden es, der Kollegin von unserem gescheiterten Projekt zu erzählen. Wir haben gelernt, uns für Momente des Versagens gar zu schämen.
Aber warum? Scheitern ist die urchristlichste Message überhaupt!
Unser Leben besteht aus Gelingen und Scheitern, aus Sonnen- und Schattenseiten. Das ist der Normalzustand! Was uns aber häufig fehlt, ist eine Fehler- und vielleicht auch Leidenskultur!
Weg mit dem Stigma! Es wird Zeit, dass wir einander ermutigen über diese FuckUps, die Missgeschicke, das Versagen, ins Gespräch zu kommen! (Quelle: akd-ekbo.de)

Vergangenen Freitag abend wurde das Scheitern aus der Tabu Zone, in Form einer digitalen Videokonferenz direkt auf die Bühne geholt. Über 60 Teilnehmer*innen waren bei der ersten FuckUp Stories night der EKBO dabei.

Unter der Leitung von Paula Nowak (Studienleiterin AKD) ermutigte das Team* über Fehler und „vor die Wand gefahrene Projekte“ zu sprechen, bot Zeit für Austausch, Networking und gegenseitige Stärkung.

Zweimal werden die Teilnehmenden in kleine Gesprächsrunden geschickt, bei denen jeweils eine Person (Speaker*innen) eine ausführliche Scheiter-Geschichte erzählt.

Flinga wurde als Tool zur Gruppeneinteilung genutzt

Mit Hilfe von Mentimeter wurde eine gemeinsame „Wortwolke“ aller Teilnehmer*innen erstellt

„In diesen kleinen Gruppen passiert durch das Offenbaren der Speaker*innen etwas ganz Besonderes: fremde Menschen kommen sich ganz nah. Auf einer ehrlichen und intimen Ebene finden plötzlich freundschaftliche Gespräche statt, die etwas Heilendes in sich tragen. Es wird über das Scheitern im Beruf, in der Partnerschaft, in der Familie und im Glauben geredet und auch darüber nachgedacht, wer eigentlich sagt, dass etwas scheitert. Ist es die Gesellschaft, die Gemeinde, die Familie oder bin ich es?“ Maike Schöfer (Vikarin)

Ein besonders schöner Abschluss – alle Teilnehmer*innen schieben ihre eigene Zoom-Kachel in die Mitte, und versuchen trotz der digitalen Distanz Nähe zu ihren Nachbar*innen aufzubauen: mit den Händen wird ein Gefühl von Gemeinschaft und Verbundenheit geschaffen.

 

*Leitung
Paula Nowak (Studienleiterin AKD), Maike Schöfer (Vikarin) Phillip Angelina (Lehrer) Lioba Diez (Pfarrerin, Spirit & Soul) Andreas Erdmann (Online Pfarrer EKBO) Simone Lippmann-Marsch (Vikarin), Anna-Franziska Pich (Diakonin), Andrea Kuhla (Pfarrerin)

Referent*in/Speaker*innen
Sabrine Hoppe, Nico Ballmann, Svenja Przigoda, Veronika Rieger, Petra Lampe, Carsten Hoffmann