Die Evangelische Jugendbildungsstätte Haus Kreisau verstärkt mit Themenschwerpunkten die erinnerungspädagogische Bildungsarbeit für Berufliche Schulen und Oberstufenzentren (OSZ) in Berlin
Berlin, 20. Januar 2020 – Aus der Geschichte zu lernen ist möglich – und notwendig. Die evangelische Jugendbildungsstätte Haus Kreisau in Berlin veranstaltet deshalb eine Gedenkstättenfahrt mit Auszubildenden nach Auschwitz, um am Holocaust-Gedenktag den Opfern Respekt zu erweisen. Die multikulturell zusammengesetzte Delegation von etwa 100 Berliner Berufsschülerinnen und -schülern wird an der offiziellen Gedenkfeier am 27. Januar 2020 in Auschwitz-Birkenau teilnehmen. Ziel ist es, den Opfern persönlich Ehrerbietung zu erweisen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden als Zeichen der Versöhnung weiße Rosen mitbringen und überreichen. Die Gedenkstättenfahrt bildet den Auftakt zu einer Reihe weiterer erinnerungspädagogischer Bildungsangebote des Haus’ Kreisau. Schirmherrinnen der Aktionen sind die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli und Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein.
„75 Jahre nach Beendigung des Nationalsozialismus und knapp zwei Jahre nach Alexander Gaulands Verharmlosung der NS-Zeit als „Vogelschiss“ wollen wir Erinnerungen wach halten“, sagt Pfarrerin Meike Völker, Leiterin im Haus Kreisau, „OSZ (Oberstufenzentrum) vs. Vogelschiss ist deshalb der Name unseres Schwerpunktthemas für das Jahr 2020.“
Das Haus Kreisau bietet Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden aller Berliner Oberstufenzentren dazu das ganze Jahr über unterschiedliche Projekte an, etwa weitere Exkursionen zu Gedenkstätten, Seminare zum Themenbereich Eugenik und Euthanasie mit Besuch in der Gedenkstätte „Euthanasieanstalt Brandenburg“, Schulaktionstag, Projektwochen, aber auch Exkursionen zu Erinnerungszeichen in Berlin wie Mahnmale oder Stolpersteine. „Wir möchten damit ein Zeichen gegen den Rechtsruck in unserer Gesellschaft setzen, ein Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität gegenüber den Menschen, die in ihrer Not zu uns kommen“, sagt Projektleiter Lothar Schnepf, „Unsere Aktion soll ein Beitrag dazu sein, junge Menschen fit für eine multikulturelle Zukunft ohne Rassismus zu machen.“
Die Evangelische Berufsschularbeit und das Haus Kreisau arbeiten seit mehr als sechs Jahrzehnten erfolgreich mit den beruflichen Schulen in Berlin zusammen. Pro Jahr kommen mehr als 10.000 junge Menschen hierher, um sich mit Fragen von Politik, Religion oder Lebensorientierung auseinanderzusetzen und ihre sozialen Kompetenzen zu erweitern. Das Bildungsangebot des Haus Kreisau richtet sich an alle Jugendliche, ungeachtet ihrer religiösen oder weltanschaulichen Orientierung. Das Haus Kreisau ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und wird durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin gefördert: www.hauskreisau.de
Ansprechpartner bei Nachfragen:
Pfarrerin Meike Völker, Haus Kreisau
Tel.: 030 365 00-232
Mail: m.voelker@evba.de
Projektleiter Lothar Schnepp,
Holocaust Communication and Tolerance
Tel.: 0151 50575365
Mail: l.schnepp@evba.de