#wasreligionslehrersomachen – unter diesem Hashtag findet man auf Instagram schon jede Menge
Beiträge Evangelischer Religionslehrer*innen. Um Ihnen und euch unsere Religionslehrer*innen noch ein wenig genauer vorzustellen, gibt es die Reihe „Religionslehrer*innen im Interview“. Nach Maike Schöfer, Laura Schulze, Phillip Angelina und Bettina Koschorek beantwortet uns heute Aline Ackermann unsere Fragen. Sie unterrichtet seit 2019 an einer Grundschule in Biesdorf-Süd mitten im Schmetterlingsviertel.

Warum sind Sie Religionslehrkraft geworden?

„Ich wollte immer Studieren, habe dabei aber eher an Kunst gedacht. Meine Eltern meinten, dass es Brotlos ist – und damit habe ich mich für Religionspädagogik entschieden. Dennoch spielt Kunst für mich eine große Rolle, besonders in meinen Religionsunterricht. Das erste Semester war alles andere als einfach. Religionspädagogik ist kein einfaches Studium. Mit den Jahren bin ich förmlich aufgeblüht und habe meine Bestimmung gefunden, Gottes Wort anderen Kindern zu lehren.“

Warum ist Religionsunterricht wichtig als Schulfach – Was haben Kinder für einen „Mehrwert“ von Religionsunterricht konkret in ihrem Alltag?

„Der Religionsunterricht schafft einen besonderen Raum. Einen Raum wo die Schüler*innen offen reden können und sich entfalten dürfen. Kinder können kreativ sein und ihren Weg herausfinden. In meinen Religionsunterricht sind wir alle gleich: die Schüler*innen sind mutig, äußern sich und teilen ihre Gedanken mit mir und ihren Mitschüler*innen.“

Was ist der Unterschied zu Ethik, Lebenskunde oder L-E-R?

„Religion ist viel intensiver. Wir schauen nicht nur von oben drauf, sondern begeben uns auf eine Reise. Wir gucken uns von innen alles ganz genau an.“

Was für Fragen werden Ihrer Meinung nach nur im Religionsunterricht beantwortet und nicht in Ethik, Lebenskunde oder L-E-R?

„Die Frage was die Kinder glauben und was nicht. Religionsunterricht ist kein Fach, was mit einem Buch abgewickelt werden kann. Die Meinung und die Gedanken der Schüler*innen zählen und stehen im Fokus. Fakten runden die Sache ab. An meiner Schule gibt es nur Lebenskunde, wir arbeiten Hand in Hand und haben gemeinsame Projekte  – besonders jetzt in Corona-Zeiten. Wir unterstützen uns sehr.

Was ist der religiöse Hintergrund ihrer Schüler*innen?

„Der religiöse Hintergrund ist bei meinen Schüler*innen wirklich unterschiedlich. Ich habe hier aus Interesse eine Umfrage gestartet. Tatsächlich kommen 50% meiner Schüler*innen aus einem religiösen Elternhaus. Aber diese Schüler*innen bringen ihr Wissen gerne in meinen Unterricht mit ein und alle lernen voneinander.“

Ergänzen Sie – ganz plakativ und in einem Satz:

„Nur Religionsunterricht und kein anderes Fach kann Schüler*innen so verschiedene und kreative Zugänge in einem Fach bieten …“

Gibt es Vorurteile oder Falschinformationen gegenüber dem Fach, denen Sie immer wieder begegnen?

„Leider ja. In Religion hört man nur Geschichten und malt Mandala und betet.“

Liebe Frau Ackermann, Herzlichen Dank für das Interview!